„Einer hat einmal gesagt: Behinderte haben doch eh keine Termine.“
Markus Werner war aufgeregt. Am Nachmittag wollte er mit drei seiner Sportlerinnen nach Berlin zur internationalen deutschen Schwimmmeisterschaft fahren. Sie haben lange und hart dafür trainiert. So erzählt er es. Die Zugtickets lagen ausgedruckt bereit: Hamburg Hauptbahnhof, 14.34 Uhr, Gleis 5.
Wir sollten rechtzeitig am Bahnhof sein, manchmal sind die Aufzüge zum Bahnsteig kaputt, dann dauert alles länger, dachte der Schwimmtrainer noch. Das Telefon klingelte, eine Athletin war dran. „Es gibt keinen Wagen 9“, sagte sie. Das habe sie gerade auf der Website der Deutschen Bahn gesehen – per Zufall, weil sie nur noch mal checken wollte, ob der Zug auch pünktlich ist.
Auf Wagen 9 sind Werner und eine seiner Schwimmerinnen angewiesen, wenn sie Zug fahren wollen: Sie sind Rollstuhlfahrer. Es ist der Waggon, in dem in Zügen der Deutschen Bahn zwei Plätze für Rollstuhlfahrer reserviert sind, die Türen sind breiter, es gibt eine barrierefreie Toilette. Wer dort sitzen will, muss mindestens 48 Stunden vor der Abfahrt ein Formular ausfüllen
, die Maße des Rollstuhls angeben und einen dieser Plätze buchen.
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